Kategorie: Lettland

Wanderung auf dem Kemeri Bog Trail

Eine Stunde Zugfahrt entfernt von Riga ist der Kemeri Nationalpark. Dort gibt es einen sehr grossen Sumpf, ganz früher war da mal Meer. Mittlerweile ist da einfsch ganz viel Fläche und ein wunderschöner Wanderweg. Das haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen und sind losgefahren. Im uralten Zug gings durch eine wunderbare Landschaft und schlussendlich landeten wir am Kemeri Bahnhof, irgendwo im nirgendwo trifft’s ziemlicht gut 😂 Auf dem Rückweg waren wir dann noch in Jurmala, am Strand. Wer etwas lettisch lernen will: Pludmale (= Strand). Genug geschrieben, hier ein paar Fotos 😊

Ein bisschen Alltag vor der Weiterreise

Schon mehr als eine Woche ist es her, dass wir euch von unserer Reise erzählt haben. In der Zwischenzeit habt ihr nichts verpasst. 😂🤷🏼‍♂️ Wir haben uns ein Stück Alltag gegönnt und 1-2 Tage „gar nichts“. Das war einfach gerade wichtig.

Jetzt bricht unsere letzte Woche in Riga an, die wir in vollen Zügen geniessen wollen. Morgen (Montag) gehen wir auf eine Wanderung im Kemeri National Park. Fotos folgen 😉

Weiter geht’s nach…

Wir haben in dieser Woche auch die nächsten Wochen geplant und steigen am 21. Februar in den Flieger nach Miami! Dort bleiben wir für vier Tage, sozusagen als eine längere Umsteigezeit. Am 24. Februar dann noch ein kurzer Flug und wir kommen zu unserem Zuhause für die nächsten drei Wochen: Nicaragua!

Genauer gesagt San Juan del Sur. Dort haben wir ein cooles Hotel gefunden, das für Leute, die so leben wie wir gebaut wurde. Es gibt neben normalen Hotel-Zimmern und einem Pool auch die notwendigen Dinge zum Leben wie Waschmaschine, Küche etc. Es gibt auch einen Coworking Space, wo man sich ganz günstig einen Bürotisch mieten kann. Und es gibt viele Events und Kurse, zum Beispiel fürs Surfen. Da werden wir uns sicher mal einschreiben, ein Versuch ist’s wert! 🏄

Hier ein paar Fotos vom Hotel:

Wir freuen uns sehr auf wärmere Temperaturen und das Meer, das man nicht nur anschauen kann, sondern auch reinspringen darf 😉 Wir werden von unserer Kleidung einen Teil nach Hause senden und uns noch 2-3 sommerlichere Kleidungsstücke kaufen. Mit wärmeren Temperaturen wird aber auch die Kleidung leichter und somit auch unser Handgepäck noch ein bisschen weniger 😊

Sightseeing und Nightseeing

So, wir waren endlich im Stadtzentrum von Riga. Dabei war es gar nicht so leicht, dort hinzukommen! ÖV-Tickets über eine App kann man erst seit Herbst 2021 kaufen, und das aber auch nur mit einer lettischen Telefonnummer. Für uns gibt es eigentlich nur eine Option: Fahrten im Kiosk kaufen. Das ist eigentlich ziemlich ähnlich wie in manchen Skigebieten: Ich kaufe mir eine Anzahl Trips, und jedes Mal, wenn ich in den Bus einsteige, verliere ich einen Punkt. Das einzige Problem: Bei uns in der Agglomeration gibt es keine solchen Kiosks, wo man diese Tickets kaufen kann (oder wir haben sie noch nicht gefunden). Also sind wir mit dem Taxi in die Stadt gefahren und haben dann am Hauptbahnhof mit Händen und Füssen Tickets gekauft 😂

Was uns dabei direkt klar wird: Englisch ist hier kein Standard. Nicht so, wie man das in der Schweiz kennt. Das ist aber auch verständlich. Bis 1991 war Lettland Teil der Sowjetunion. Wenn Sachen beschriftet sind, sind sie immer auf Lettisch und Russisch beschriftet und wenn man Glück hat, danach auf Englisch.

Sightseeing in Riga

Das Erste, was man in Riga sehen sollte, ist sicher die berühmte Altstadt „Vecrīga“. Oder wie es mein Vater neulich beim Telefonieren formulierte: „Die fünf Häuser, die man immer sieht, wenn man Riga googelt“. Und eigentlich hat er schon recht. Die wichtigsten Teile der Altstadt, hat man in 20 Minuten zu Fuss umrundet:

Im Zentrum von Vecrīga steht die grosse St. Petrikirche. Diese Kirche hat den höchsten Kirchturm. Wer diesen Turm hinaufsteigt (ok, es hat ein Lift, so anstrengend war es nicht), wird mit einer wunderbaren Aussicht über die ganze Stadt belohnt.

Wie man sieht, liegt aktuell viel Schnee. Es ist auch ziemlich kalt. Der Daugava Fluss, der durch Riga fliesst und am Ende im Meer mündet, ist aktuell gefroren:

Eine Stadt mit einer bewegten Vergangenheit

Wir haben vor, die Geschichte von Riga noch ein bisschen genauer zu entdecken. Aber wer durch die Altstadt spaziert, kommt an den Spuren der zahlreichen Besetzungen nicht vorbei. Für Geschichtsinteressierte: Im 17. Jahrhundert war Riga die Hauptstadt des schwedischen Reiches. 1721 wird Riga Teil des russischen Kaiserreichs (damals wurde auch die St. Petrikirche gebaut). Es folgen immer wieder Besetzungen, unter anderem durch die Briten. 1918 wird Lettland gegründet und Riga wird zur Hauptstadt erklärt. Kurz darauf wird die Sowjetunion gegründet und damit starten turbulente Zeiten. Die Stadt und auch Teile des Landes werden von Nazi-Deutschland und der Sowjetunion zeitweise beherrscht und dann wieder vom Gegner übernommen. Die Besatzung endet erst 1991 mit dem Niedergang der Sowjetunion. Viele Teile der Bevölkerung haben noch heute Verbindungen zu Russland. Etwas mehr als 25% der lettischen Bevölkerung ethnische Russen. In Lettland gibt es öffentliche und private Medien, die auf Russisch senden. Ausserdem finanziert die lettische Regierung Schulen und Klassen mit Russisch als Unterrichtssprache.

Lichtverschmutzung on point

Nach dem Sightseeing kommt dann jede Nacht das Nightseeing. Man kann nämlich hier auch in der Nacht sehen! Wenn der Himmel bewölkt ist, reflektieren die Wolken die Stadtbeleuchtung. Das führt dazu, dass es in der Nacht fast hell ist. Dieses Foto haben wir um 23 Uhr aufgenommen:

Dieses Licht über der Stadt hat sogar einen Namen: Aurora Urbana. In Anlehnung an die Nordlichter, die auch „Aurora“ genannt werden. Hier gibt’s also keine richtigen Nordlichter zu sehen, dafür städtische Nordlichter 😅

Im Winter-Wunderland Riga angekommen

Also, alles fing gestern in Budapest an. Unser Flug hat 1h Verspätung, wegen „Snowstorms“ in Riga. Wir, typische Schweizer dachten nur: „So schlimm wird’s nicht sein“.

Aber je näher der Flug an Riga war, wurde es klarer: Es hat Schnee. So richtig.

Auch der Ausstieg war dann etwas abenteuerlicher. Es hatte mehr Schnee als in Island 😂🤷🏼‍♂️

Einleben in Riga

Unsere Wohnung ist wirklich super und wir fühlen uns schon richtig wohl. Es hat hier auch, was uns in Budapest gefehlt hat. Gutes Internet, ein grosser Tisch der für zwei Laptops reicht und für Simea eine French Press (ja, Kaffee ist so wichtig und nein, Instant-Pulver ist kein Kaffee 😂). Hier ein paar Eindrücke von unserer Bleibe:

So langsam haben wir eine Routine entwickelt, wie wir an neuen Orten ankommen und uns zurechtfinden. So haben wir heute (wie auch in Budapest) einen Spaziergang durch unser Wohnviertel gemacht. Ein ruhiges, familiäres Umfeld, mit 2-3 Läden und einer riesigen Konditorei-Fabrik.

Wir werden in den nächsten Tagen das Stadtzentrum erkunden, an welchem Tag genau wissen wir noch nicht.