Autor: simea

Die Zeit rennt

Huch! Schon fast zwei Wochen seit unserem letzten Blogpost. Höchste Zeit, dass wir euch ein Update geben. Wir sind jetzt schon zehn Tage in Portugal und es ist viel passiert. Und wir sind zu dritt!

Porto – das Wiedersehen, der Camping, das WordCamp

Porto als Reiseziel hatte einen ganz spezifischen Grund: Vom 2. bis zum 4. Juni war da nämlich das WordCamp Europe, eine Konferenz, die für unsere Arbeit wichtig ist. Mit unserem publishingblog durften wir offizielle Media Supporter sein und haben vom Event berichtet.

Dadurch haben wir auch Ulrichs wieder gesehen, Corinne und Haeme waren natürlich auch am WordCamp. Da Simeas Eltern mittlerweile das Haus verkauft haben und jetzt im Wohnwagen leben, haben wir uns auf dem Camping einquartiert. Wir haben mit Corinne ein kleines Mobilhome geteilt. Trotz etwas Regen hatten wir eine tolle Zeit:

Die letzte Woche!

Und dann war auch schon Sonntag. Die letzte Woche unserer Reise! Wir haben nebst unseren Rucksäcken auch noch gleich Corinne eingepackt. Zu dritt ging’s nach Peniche. Das ist etwa eine Stunde nördlich von Lissabon. Ein Taxi, ein komfortabler Zug und ein Taxi später waren wir schon da. Hier erwarteten uns höhere Temperaturen, wunderschöne Sandstrände und eindrückliche Klippen:

Die Besonderheit: In Baleal, wo wir unser Hotel haben, gibt’s nicht nur auf einer Seite einen Strand, sondern auf beiden Seiten:

Unser Hotel hier hat auch einen Co-Working-Space. So können wir uns schon einmal daran gewöhnen, dass wir bald immer im gleichen Raum arbeiten werden!

Einmal Insel und Retour

Heute haben wir einen Ausflug gemacht zu den Berlengas Inseln. Die kleine Inselgruppe liegt ca. 30min mit dem Boot weg von der Küste. Eine kurze Wanderung und wunderbares Wetter!

Die verbleibenden Tage unserer Weltreise können wir ab heute an unserer Hand abzählen. Irgendwie ganz komisch. Und gleichzeitig, während wir mal wieder einen Waschsalon suchen und uns schon wieder an einem neuen Ort zurechtfinden müssen, freuen wir uns auf unser trautes Heim. Und natürlich freuen wir uns auch, euch alle bald wiederzusehen!

Am Freitag ist übrigens ausgerechnet der Nationalfeiertag von Portugal. Was da genau passiert, sehen wir dann!

Der frühe Vogel findet Heissluftballons

Wer «Kappadokien» googelt, findet sofort DAS Markenzeichen: Heissluftballons. Fast jeden Morgen zum Sonnenaufgang fliegen sie über die Stadt Göreme und verzaubern das Stadtbild. Wir sind also am ersten Morgen direkt um 5:30 aufgestanden, um uns dieses Spektakel anzusehen. Und dann… Waren da keine Ballons!?

Nach etwas Internet-Recherche haben wir herausgefunden; Jeden Tag entscheidet das meteorologische Departement, ob heute geflogen werden kann. Es gibt eine Website, die alle einsehen können. Und wenn die Fähnchen auf der Website grün sind, fliegen die Ballons.

Am nächsten Morgen haben wir also schon um 5 Uhr auf diese Website geschaut. Und tatsächlich: Grüne Fähnchen! So sind wir sofort los und wurden belohnt fürs frühe Aufstehen: Sonnenaufgang und Heissluftballons:

Wanderträume

Wir wandern beide gerne und sind auch schon auf dieser Reise auf mehreren Wanderungen gewesen. Dass wir das in Kappadokien nochmals tun können, hatten wir eigentlich gar nicht gewusst. Umso schöner waren die Wanderungen durch die Täler und über die Felsen der Region. Die erste Wanderung führte uns durch zwei Täler und hoch zum Schloss Uchisar:

Für die zweite Wanderung an einem anderen Tag sind wir nach Ihlara gefahren, rund eine Stunde entfernt von unserem Hotel. Dort sind wir durch das Ihlara Tal gewandert. Im Tal befinden sich rund 50 bis 100 in den Fels gehauene Kirchen (man weiss die Zahl nicht genau) und zahlreiche in den Fels gehauene Gebäude. Die Kirchen wurden gebaut, als Kappadokien griechisch war, in der byzantinischen Zeit. Heute kann man ein paar dieser Kirchen besuchen. Manchmal muss man dafür weit die Felsen hinaufwandern, das war ein richtiges Workout!

Sowas gibt’s in der Türkei?

Heute mussten wir wieder drei Stunden zurück nach Ankara fahren. Im Vorfeld hatten wir uns also noch informiert, was wir noch tun könnten unterwegs. Da kam auf Google Maps dieser «Tuz Gölü». Ein Salzsee. Die Bilder sahen beeindruckend aus, also haben wir uns kurzerhand entschieden, dort unsere Mittagspause zu machen. Wir hatten aber nicht zu viel erwartet, manchmal sind die Bilder von solchen Orten einfach zu oft durch Photoshop gelaufen 🙃

Als wir aber vorne am Ufer waren, waren wir sprachlos. Sowas hatten wir irgendwie nicht erwartet. Ein richtiges Naturspektakel! Kein Sand, nur Salz. Was für eine Pause.

Als wir dann zurück zum Auto gegangen sind, hörten wir jemanden telefonieren. Auf Schweizerdeutsch! Wir haben ihn wahrscheinlich so erschrocken angeschaut, dass er uns direkt grüsste. Und wir haben natürlich zurückgegrüsst. Schon waren wir im Gespräch. Er ist Fotograf und vor 12 Wochen in Bern losgeradelt. Er ist mit seinem Fahrrad schon richtig weit gekommen, wir staunen! Jetzt fährt er in Richtung Kappadokien. Wir geben ihm noch den Link zur Heissluftballon-Wettervorhersage und teilen mit ihm unsere Sonnencreme, seine hatte er irgendwo verloren. So haben wir tatsächlich, zum ersten Mal auf unserer Reise, einen anderen Schweizer kennengelernt!

Mittlerweile sind wir in Ankara angekommen, holen noch etwas Arbeit auf (weil das WLAN in Kappadokien gestreikt hat) und dann gehen wir früh ins Bett. Morgen um 5:30 müssen wir schon wieder raus. Der frühe Vogel erwischt nämlich nicht nur die Heissluftballons, sondern auch den Flug nach Porto.

Merhaba! Wir sind in der Türkei

Die Reise von Bali nach Kappadokien, 30h unterwegs, war anstrengend. Jedoch haben wir wieder unsere Jetlag-App gezückt und sind jetzt sogar Jetlag-frei in der Türkei angekommen! Kappadokien ist eine Region in Zentralanatolien und bekannt für ganz vieles. Wir werden euch in den nächsten Tagen zeigen, wofür genau 😉

Als wir gestern beim Airbnb angekommen sind (nach der Krönung unserer Reise; 3h Fahrt im Mietauto), haben wir unsere Sachen ausgepackt und haben erstmal einen Power Nap gemacht. Das hat uns die Jetlag-App erlaubt! 🎉 Damit wir dann aber möglichst nicht zu lange rumliegen und so unser Jetlag verstärken, sind wir am Abend nochmals raus fürs Abendessen. Wir hatten ziemlich hunger (weil wir dank der Zeitverschiebung einfach zweimal ein kleines Frühstück bekommen hatten auf dem Flug). Also sind wir in ein richtiges türkisches Restaurant. Was für ein Einstieg!

Der Mietwagen wäre nicht nötig gewesen für den Nachhauseweg, wir hätten auch rollen können 🤔😂

Der kurze Roadtrip

Heute sind wir dann früh aufgestanden (mit dem leichten Jetlag ja easy), weil die Sonnenaufgangsstimmung einfach wunderbar ist in Kappadokien. Dann fuhren wir los von Uçhisar, dort ist unser Airbnb. Zuerst in Richtung Göreme. Das ist die Stadt, die man auf den Bildern sieht, wenn man «Kappadokien» googelt. Eine Stadt, mitten in den Felsen. Wunderschön sind aber auch die unbewohnten Teile. Dann sind wir einfach weitergefahren. Auf unserer Reise haben wir super Erfahrungen damit gemacht, am ersten Tag einfach mal loszufahren oder loszulaufen und die Gegend zu erkunden. Und wir wurden belohnt! Plötzlich waren wir auf einer Passstrasse und kamen zu einem wunderbaren Aussichtspunkt! Hier ein paar Fotos von unserer Ausfahrt:

Türkisch für Anfänger

Wir haben dann unterwegs auch schon unsere ersten Vokabeln gelernt. Wir probieren immer, zumindest «Hallo», «Danke» und «Tschüss» sagen zu können. Wir finden, es geht dabei um ein Mindestmass an Wertschätzung.

Hier also ein kurzer Kurs für alle, die mit uns lernen wollen:

  • Hallo: Merhaba (wird ausgesprochen wie «Meraba»)
  • Tschüss: Güle Güle (das konnten wir uns leicht merken 😉)
  • Danke: Teşekkür ederim (wird ausgesprochen wie «Tescheggür Ederem»)

Kaymaklı – die Stadt im Untergrund

In der Region Kappadokien gibt es knapp 200 Städte unter der Erde. Das wollten wir natürlich auch sehen und haben uns Kaymaklı angesehen. Das ist (sagte man uns) die älteste. Die Hethiter haben laut Legende etwa 3000 vor Christus mit dem Bau begonnen. Definitiv weiss man, dass spätestens 7-8 vor Christus die Phrygier die Stadt ausgebaut und irgendwann wieder verlassen haben. In römischer Zeit wurden sie von den urchristlichen Gemeinden ausgebaut, um Schutz vor der Verfolgung durch das römische Reich zu bieten. Auch später waren die Räume immer wieder Schutz für Flüchtende.

Die Stadt hat 8 Stockwerke unter dem Grund. Von oben sieht man kaum etwas:

Aber die Wege durch die Untergrund-Stadt sind ein richtiges Labyrinth! Die Gänge sind eng. Das ist absichtlich so gebaut, damit Eindringlinge (zum Beispiel die Römer, die die Christen vernichten wollten) nicht leicht vorwärtskommen würden oder schnell zurückgedrängt werden können.

Die Räume sind verwinkelt und eher klein. Hier ein Panoramabild in einem typischen Raum (Klick vergrössert das Bild):

Reisfelder und Affen – ein Abschied von Bali

Wie schnell kann ein Monat bitte vorbeigehen? Morgen packen wir unsere Rucksäcke und fahren nach Kuta (in die Nähe des Flughafens). Am Samstag verlassen wir Bali.

Wir waren nicht wirklich schockverliebt. Aber nach dem Schock waren wir dann doch etwas verliebt in Bali. Die Balinesen sind wunderbare Menschen. Und auch die Natur ist umwerfend. So haben wir, bevor wir gehen müssen, noch einmal die volle Ladung von Bali inhaliert 🥲

Gestern ging es also los nach Tegallalang. Dort sind die berühmten Reisfeld-Terassen. Wir fahren also hin, bei wunderbarem Wetter. Biegen mit unserem Roller in eine Strasse ab, in Richtung „Free Parking“. Plot Twist: Der kostenlose Parkplatz kostet 5000 Rupiah (umgerechnet rund 35 Rappen). Jetzt nur noch zum Eingang. Das Tor „official Entrance“ klingt eigentlich ganz gut. Nach 200 Metern geht der Weg nicht mehr weiter und endet im Gebüsch. Zweiter Versuch: Beim Schild „Trekking to the Rice Fields“ versuchen wir es nochmal, zahlen je 10’000 Rupiah um reinzukommen. Trekking war nicht gelogen, nur der Teil mit den Rice Fields stimmt nicht ganz. Wir fragen einen Einheimischen, wo man den nun wirklich zu den Reisfeldern komme. Er nennt uns das Restaurant, wir bedanken uns für seine (hoffentlich) Ehrlichkeit und geben ihm ein Trinkgeld. Das Restaurant offenbarte uns dann (natürlich nach Eintrittsticket) wirklich den Eingang zu den Rice Fields. Und nicht zu schlecht! Nach den mehreren Anläufen haben wir dann einen wunderbaren Vormittag verbracht und haben es sogar noch auf die obligatorischen Bali Swings geschafft!

Wer Ubud verlässt, ohne den Monkey Forest besucht zu haben, wird hier als „verrückt“ erklärt. Das wollten wir natürlich nicht und haben uns heute aufgemacht in den weltbekannten Park. Die Affen sind richtig zahm und eigentlich auch ungefährlich. Ausser, man schaut ihnen in die Augen. Das gilt als Kriegserklärung in Affensprache und das sollte man definitiv sein lassen. Gelegentlich machen die Affen auch gerne Jagd auf Taschen. Wir haben deshalb nur das Nötigste mitgenommen und sind verschont geblieben. 😅

Als wir nach dem Affenwald wieder zurück auf dem Roller sassen und an einem malerischen Reisfeld vorbeifuhren, kam dieses wohlbekannte Gefühl. Immer, wenn wir weiterreisen, ist man irgendwie wehmütig. Besonders, wenn man eine Weile geblieben ist. Die Zeit in Bali war wunderschön. Trotzdem freuen wir uns auf die nächste Destination.

So geht’s weiter

Am Samstag fliegen wir los, über Jakarta und Doha nach Ankara. Dort haben wir ein Mietauto gebucht und fahren in die Region Kappadokien. Dort erwarten uns türkische Höhlen-Häuser, Heissluftballons und nochmal eine ganz neue Kultur. Wir bleiben aber nur fünf Tage. Dann fliegen wir nach Portugal. Das letzte Land unserer Reise! In Portugal treffen wir dann die Familie von Simea. Wir campen nahe Porto und besuchen das WordCamp Europe (eine Konferenz, wichtig für unsere Arbeit). Dann geht’s noch zu dritt (mit Simea’s Schwester Corinne) eine Woche nach Peniche in Portugal. Am 12. Juni fliegen wir dann in die Schweiz zurück. So schnell sind fünf Monate vorbei!

Aber vorerst haben wir noch eine weite Reise vor uns. Und bestimmt noch das eine oder andere Abenteuer. Wir packen also unsere Rucksäcke, haben die Jetlag-App eingerichtet und freuen uns darauf, dass es noch nicht ganz vorbei ist. Und gleichzeitig freuen wir uns doch auch, dass wir uns langsam wieder der Schweiz nähern. Wir freuen uns auf euch alle 🖤

Wir haben Nemo gefunden!

Eigentlich hatten wir uns schon vom Meer verabschiedet für 2-3 Wochen (bis wir in Portugal sind Ende Mai). Dann aber haben wir auf Airbnb eine Tour gefunden, die es uns sofort angetan hat: «Schnorcheln in der Blauen Lagune». Also haben wir uns am Freitag kurzerhand für Montag angemeldet und haben am Sonntag die Arbeit vorgezogen. Die Blaue Lagune liegt im Osten der Insel Bali. Wir gingen zu zwei verschiedenen Buchten mit einem Boot:

Jemand fragte, ob es denn eine Chance gebe, dass man Wasser-Schildkröten sehen könne? Der Guide war nicht sicher: Es passiert nicht jeden Tag, wir können leider nichts garantieren. Wir aber waren nicht einmal fünf Minuten im Wasser und schon war sie da, die Wasser-Schildkröte! Was für ein Glück wir hatten…

Es folgten zwei Stunden Schnorcheln, mit vielen schönen Fischen, über einem Korallenriff. Ein wunderschöner Tag!

Unser Alltag in Ubud

Wir haben uns auch in den Alltag in Ubud etwas eingelebt. Das Bali-Leben gefällt uns mittlerweile wirklich gut. Ubud ist definitiv mehr nach unserem Geschmack im Vergleich zu Canggu. Man kann in einem halben Tag ganz schön viel erleben und dann bleibt doch noch Zeit für die Arbeit. Am Samstag haben wir einen Wellnesstag eingelegt. Ubud ist nämlich eine richtige Hochburg fürs Wellnessen (eigentlich gilt das für ganz Bali). Hier ein paar Eindrücke von unserer Zeit hier:

Bali von seiner schönsten Seite

Seit mehr als zwei Wochen sind wir nun in Bali. Am Donnerstag hatten wir uns von Canggu verabschiedet. Der Sonnenuntergang war ein Traum!

Gestern haben wir den Ort gewechselt und sind von Canggu cirka eine Stunde nordwärts gefahren, nach Ubud. Ubud ist in etwa in der Mitte der Insel Bali.

Für die ersten fünf Nächte hatten wir das Glück, dass wir eine Airbnb-Plus Unterkunft gefunden haben für einen Last Minute Preis. Wir geniessen es gerade sehr, eine Auszeit von den Hotels zu haben, ein Ort für uns alleine. Hier ein paar Bilder von unserer Bleibe:

Ubud ist bekannt für Reisfelder, wunderschöne Wälder und tolle Wasserfälle. Diese haben wir heute erkundet.

Digital-Nomad-Träume. Oder?

Disclaimer: Dieser Blogpost ist leider weniger enthusiastisch als alle vorherigen. Aber wir wollten ehrlich sein und nicht ein Bild zeichnen, das wir so nicht sehen.

Wir sind jetzt seit Sonntag in Bali, genauer gesagt in Canggu. Die Küstenstadt ist einer der Hotspots für digitale Nomaden. Dementsprechend waren unsere Erwartungen hoch, dass es hier alles gibt, was wir uns erträumen können.

Leider wurden wir ziemlich schnell eines Besseren belehrt. Die indonesische Kultur spürt man hier kaum. Die Bevölkerung in Canggu besteht kaum aus Einheimischen, wird dominiert von Australiern und Russen. Das Essen, die Sprache, das Verhalten: Es könnte auch irgendeine westliche Stadt am Meer sein.

Natürlich hat das auch Vorteile, die gerade als Digital Nomad sehr wertvoll sind. Stabiles und schnelles Internet, gutes Essen (wir haben auf der ganzen Reise nicht so gut und günstig gegessen), keine Sprachbarrieren (alle sprechen Englisch). Trotzdem ist das Ziel des Reisens ja eigentlich, andere Kulturen kennenzulernen.

Die Kultur hier ist nicht wirklich indonesisch. Interessant ist sie allemal. Nennen wir sie „Digital-Nomad-Influencer-Kultur“. Praktisch jedes Hotel hier bietet Plätze zum Arbeiten. Yoga-Gruppen und Surfer prägen das Strandbild. Beim Abendessen wird am Nachbartisch über Kryptowährungen und Selbstständigkeit gesprochen. Eigentlich ja eine pulsierende, aufstrebende Kultur. Klingt doch spannend!

Es gibt nur ein Problem: Die Bereitschaft der Expats, sich kulturell anzupassen, geht gegen null. Wir haben gelesen: Die Einheimischen hatten in der Pandemie die Corona-Regeln sehr ernst genommen. Die Expats haben diese Regeln mit Füssen getreten und haben Streiche gespielt, wo sie ohne Masken in Läden spaziert sind. Für YouTube. Gestern hat eine einheimische Familie ein hinduistisches Ritual am Strand durchgeführt, dabei wurden sie zum Fotomotiv. Natürlich ungefragt. Immobilienprojekte prägen die Landschaft und die Werbung hier. Investoren sind aber nicht die Locals, sondern vorwiegend Australier, Amerikaner und Russen. Die Gewinner dieses Systems sind nicht die Leute von hier. Sie sind in aller Regel Angestellte, nicht Besitzer. Und das gibt diesem ganzen Aufschwung hier einen ganz komischen Beigeschmack.

Um ehrlich zu sein: Wir konnten uns in unserer ersten Woche hier noch nicht wirklich anfreunden mit diesem Ort. Und das liegt nicht an Bali oder den Einheimischen. Zum Glück haben wir aktuell gut zu tun bei der Arbeit. So nutzen wir das schnelle Internet und arbeiten aktuell eher eine sechs-Tage-Arbeitswoche.

Morgen wechseln wir noch die Region in Canggu, vielleicht revidieren wir dort unsere Meinung. Am Freitag reisen wir dann weiter nach Ubud, das ist eher in der Mitte der Insel Bali. Dort ist vielleicht auch alles anders.

Trotzdem ist natürlich auch hier nicht alles schlecht! Wer gutes Essen mag, ist hier definitiv gut aufgehoben. Auch der Strand ist wirklich schön. Hier noch ein paar Fotos 😉

Angkor Wat – eingetaucht in eine fremde Welt

Wer in Siem Reap ist, kommt um einen Besuch von Angkor Wat nicht herum. Ein absolutes Must-see und wir verstehen jetzt auch, warum.

Angkor Wat wurde vor fast 1000 Jahren gebaut. Eine Tempelanlage, die von der einstigen Vorherrschaft der Khmer zeugt. Damals war Kambodscha (oder besser gesagt das Reich der Khmer) fast doppelt so gross. Die Gesamtfläche der Angkor Wat Anlage, damals die Hauptstadt, ist viermal so gross wie Vatikan-Stadt.

Im 15. Jahrhundert erlebte das Khmer Reich eine schwere Zeit, aus Angkor Wat wurde mehr oder weniger ein Waldgebiet. Erst 1860 fand ein französischer Forscher die Anlage und begann mit der Restaurierung. Heute gehört Angkor Wat zum UNESCO Welterbe und wird von Archäologen aus der ganzen Welt erforscht.

Die steilen Treppen, engen Gänge und dann doch weiten Flächen sind wirklich eindrücklich. Ein wunderbarer Tagesausflug!

Kambodscha – eine Bildersammlung

Ich habe eigentlich gar nicht so viel Zeit zu schreiben, weil wir gerade viel erleben und ich diese Zeit lieber ohne mein Handy verbringe 😊 Trotzdem ein kurzes Update von uns mit vielen Fotos und etwas weniger Text 😉

Übrigens: Ihr könnt auf die Bilder klicken, dann werden sie grösser.

Hier noch ein paar Eindrücke von Phnom Penh:

Am Donnerstag sind wir mit dem Auto von Phnom Penh nach Siem Reap gereist. Unterwegs gab es verschiedene Stopps.

Wir waren aber nicht die einzigen, die an diesem Tag raus aus Phnom Penh und nach Siem Reap wollten. Es war nämlich gleichzeitig das grösste Fest des Jahres in Kambodscha: Khmer New Year. Die Kambodschaner gehen an diesen drei Tagen gerne zum grossen Tempel Angkor Wat, der direkt neben Siem Reap ist.

Der Weg war trotz den vielen Leuten sehr spannend.

ICF Cambodia

In Siem Reap ist auch das ICF Kambodscha zu Hause. Das ICF macht hier wichtige soziale Arbeit für die ärmeren Dörfer aus Siem Reap und Umgebung. Für die Kinder, die oft aus ärmsten Verhältnissen kommen, ist hier ein Ort zum «Kind-sein».

Sie können basteln, spielen, singen und lernen dabei auch viel, was ihnen sonst verwehrt bleibt. Zum Beispiel das Benutzen einer Schere. Dass ihnen jemand sagt: «Das hast du gut gemacht» oder auch «Schön, dass du da bist», hören die Kinder hier teilweise zum ersten Mal in ihrem Leben.

Die soziale Arbeit wird zu einem Teil vom angrenzenden Wakepark finanziert. Die Touristenattraktion soll die Arbeit finanzieren. Leider wurde das Projekt durch Covid etwas ausgebremst. Langsam aber sicher kommen aber die Touristen zurück. Wir haben das mit dem Wakeboarden natürlich auch probiert!

Wie man sieht, ist Joshy mal wieder schnell drin in einer neuen Sportart. Er übt mittlerweile schon das Seitenwechseln. Ich (Simea) bin eher noch in der Trainingsphase (siehe Ende des Videos 😂). Spass machts trotzdem 🙂

Südamerika – Europa – Asien

Nach unserem kurzen Intermezzo haben wir unsere Reise fortgesetzt und sind jetzt schon vier Tage in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Wir sind beide zum ersten Mal in Asien und hatten nicht viel Ahnung, was uns da erwartet. Zum Glück waren wir positiv überrascht!

Dank einer sehr hilfreichen Jetlag-App sind wir auch innert eines Tages in der neuen Zeitzone angekommen und konnten schon einen ersten Ausflug machen:

Koh Oknha Tei – die Seideninsel

Unser erster Tagesausflug gestern war auf eine kleine Insel auf dem Mekong. Die Inseln Koh Dach und Koh Oknha Tei sind bekannt für ihre Seidenproduktion.

Das erste Abenteuer war aber eigentlich schon die Hinreise. Auf den wilden Strassen hier fährt man nämlich nicht Taxi, sondern Tuktuk!

Danach ging’s auf eine Fähre über den Mekong:

Und schon, nicht einmal 10 Minuten später, waren wir mitten auf dem Land. Auf der Insel ist es am einfachsten mit dem Fahrrad:

Dann kamen wir zur Seidenfarm. Hier wird geerntet, gesponnen und gewoben. Ganze 70% von allen Exportgütern aus Kambodscha sind Textilien!

Hallo asiatische Grossstadt

Heute sind wir zudem in eine neue Unterkunft gewechselt, in einen neu gebauten Wolkenkratzer hier in Phnom Penh. Diese schiessen wie Pilze aus dem Boden, überall in der Innenstadt wird gebaut. Im Bezirk BKK1, wo wir jetzt sind, gibt es superviele Appartement-Hochhäuser mit Pool, geteiltem Arbeits- und Fitnessraum. Da es hier so viele solche gibt, hatten wir nicht allzu viel erwartet. Aber der Pool auf dem 36. Stock hat nicht enttäuscht!

Unsere eigene „Wohnung“ ist sehr klein, aber gut genug. Wir mussten aber zuerst die Waschmaschine entziffern. Es lebe Google Übersetzer!

So geht es uns hier übrigens regelmässig! Es gibt immer wieder Situationen, wo man sich wünscht, Khmer zu verstehen! Schon die Grundlagen sind ziemlich schwierig, wir arbeiten immer noch an Wörtern der Kategorie „Hallo“ und „Danke“… Aber vielleicht kommt’s ja noch, wir sind noch zwei Wochen in Kambodscha!

Weitere Pläne

Am Donnerstag werden wir dann zur zweiten grossen Stadt in Kambodscha fahren; Siem Reap. Wir hatten unsere Reiseplanung gemacht und erst dann erfahren: Am Donnerstag startet das mehrtägige „Khmer New Year“ Fest. Das grösste Fest in Kambodscha, wo alle unterwegs sind und viel los ist. Das wird sicher spannend!