Die Zeit rennt

Huch! Schon fast zwei Wochen seit unserem letzten Blogpost. Höchste Zeit, dass wir euch ein Update geben. Wir sind jetzt schon zehn Tage in Portugal und es ist viel passiert. Und wir sind zu dritt!

Porto – das Wiedersehen, der Camping, das WordCamp

Porto als Reiseziel hatte einen ganz spezifischen Grund: Vom 2. bis zum 4. Juni war da nämlich das WordCamp Europe, eine Konferenz, die für unsere Arbeit wichtig ist. Mit unserem publishingblog durften wir offizielle Media Supporter sein und haben vom Event berichtet.

Dadurch haben wir auch Ulrichs wieder gesehen, Corinne und Haeme waren natürlich auch am WordCamp. Da Simeas Eltern mittlerweile das Haus verkauft haben und jetzt im Wohnwagen leben, haben wir uns auf dem Camping einquartiert. Wir haben mit Corinne ein kleines Mobilhome geteilt. Trotz etwas Regen hatten wir eine tolle Zeit:

Die letzte Woche!

Und dann war auch schon Sonntag. Die letzte Woche unserer Reise! Wir haben nebst unseren Rucksäcken auch noch gleich Corinne eingepackt. Zu dritt ging’s nach Peniche. Das ist etwa eine Stunde nördlich von Lissabon. Ein Taxi, ein komfortabler Zug und ein Taxi später waren wir schon da. Hier erwarteten uns höhere Temperaturen, wunderschöne Sandstrände und eindrückliche Klippen:

Die Besonderheit: In Baleal, wo wir unser Hotel haben, gibt’s nicht nur auf einer Seite einen Strand, sondern auf beiden Seiten:

Unser Hotel hier hat auch einen Co-Working-Space. So können wir uns schon einmal daran gewöhnen, dass wir bald immer im gleichen Raum arbeiten werden!

Einmal Insel und Retour

Heute haben wir einen Ausflug gemacht zu den Berlengas Inseln. Die kleine Inselgruppe liegt ca. 30min mit dem Boot weg von der Küste. Eine kurze Wanderung und wunderbares Wetter!

Die verbleibenden Tage unserer Weltreise können wir ab heute an unserer Hand abzählen. Irgendwie ganz komisch. Und gleichzeitig, während wir mal wieder einen Waschsalon suchen und uns schon wieder an einem neuen Ort zurechtfinden müssen, freuen wir uns auf unser trautes Heim. Und natürlich freuen wir uns auch, euch alle bald wiederzusehen!

Am Freitag ist übrigens ausgerechnet der Nationalfeiertag von Portugal. Was da genau passiert, sehen wir dann!

Der frühe Vogel findet Heissluftballons

Wer «Kappadokien» googelt, findet sofort DAS Markenzeichen: Heissluftballons. Fast jeden Morgen zum Sonnenaufgang fliegen sie über die Stadt Göreme und verzaubern das Stadtbild. Wir sind also am ersten Morgen direkt um 5:30 aufgestanden, um uns dieses Spektakel anzusehen. Und dann… Waren da keine Ballons!?

Nach etwas Internet-Recherche haben wir herausgefunden; Jeden Tag entscheidet das meteorologische Departement, ob heute geflogen werden kann. Es gibt eine Website, die alle einsehen können. Und wenn die Fähnchen auf der Website grün sind, fliegen die Ballons.

Am nächsten Morgen haben wir also schon um 5 Uhr auf diese Website geschaut. Und tatsächlich: Grüne Fähnchen! So sind wir sofort los und wurden belohnt fürs frühe Aufstehen: Sonnenaufgang und Heissluftballons:

Wanderträume

Wir wandern beide gerne und sind auch schon auf dieser Reise auf mehreren Wanderungen gewesen. Dass wir das in Kappadokien nochmals tun können, hatten wir eigentlich gar nicht gewusst. Umso schöner waren die Wanderungen durch die Täler und über die Felsen der Region. Die erste Wanderung führte uns durch zwei Täler und hoch zum Schloss Uchisar:

Für die zweite Wanderung an einem anderen Tag sind wir nach Ihlara gefahren, rund eine Stunde entfernt von unserem Hotel. Dort sind wir durch das Ihlara Tal gewandert. Im Tal befinden sich rund 50 bis 100 in den Fels gehauene Kirchen (man weiss die Zahl nicht genau) und zahlreiche in den Fels gehauene Gebäude. Die Kirchen wurden gebaut, als Kappadokien griechisch war, in der byzantinischen Zeit. Heute kann man ein paar dieser Kirchen besuchen. Manchmal muss man dafür weit die Felsen hinaufwandern, das war ein richtiges Workout!

Sowas gibt’s in der Türkei?

Heute mussten wir wieder drei Stunden zurück nach Ankara fahren. Im Vorfeld hatten wir uns also noch informiert, was wir noch tun könnten unterwegs. Da kam auf Google Maps dieser «Tuz Gölü». Ein Salzsee. Die Bilder sahen beeindruckend aus, also haben wir uns kurzerhand entschieden, dort unsere Mittagspause zu machen. Wir hatten aber nicht zu viel erwartet, manchmal sind die Bilder von solchen Orten einfach zu oft durch Photoshop gelaufen 🙃

Als wir aber vorne am Ufer waren, waren wir sprachlos. Sowas hatten wir irgendwie nicht erwartet. Ein richtiges Naturspektakel! Kein Sand, nur Salz. Was für eine Pause.

Als wir dann zurück zum Auto gegangen sind, hörten wir jemanden telefonieren. Auf Schweizerdeutsch! Wir haben ihn wahrscheinlich so erschrocken angeschaut, dass er uns direkt grüsste. Und wir haben natürlich zurückgegrüsst. Schon waren wir im Gespräch. Er ist Fotograf und vor 12 Wochen in Bern losgeradelt. Er ist mit seinem Fahrrad schon richtig weit gekommen, wir staunen! Jetzt fährt er in Richtung Kappadokien. Wir geben ihm noch den Link zur Heissluftballon-Wettervorhersage und teilen mit ihm unsere Sonnencreme, seine hatte er irgendwo verloren. So haben wir tatsächlich, zum ersten Mal auf unserer Reise, einen anderen Schweizer kennengelernt!

Mittlerweile sind wir in Ankara angekommen, holen noch etwas Arbeit auf (weil das WLAN in Kappadokien gestreikt hat) und dann gehen wir früh ins Bett. Morgen um 5:30 müssen wir schon wieder raus. Der frühe Vogel erwischt nämlich nicht nur die Heissluftballons, sondern auch den Flug nach Porto.

Merhaba! Wir sind in der Türkei

Die Reise von Bali nach Kappadokien, 30h unterwegs, war anstrengend. Jedoch haben wir wieder unsere Jetlag-App gezückt und sind jetzt sogar Jetlag-frei in der Türkei angekommen! Kappadokien ist eine Region in Zentralanatolien und bekannt für ganz vieles. Wir werden euch in den nächsten Tagen zeigen, wofür genau 😉

Als wir gestern beim Airbnb angekommen sind (nach der Krönung unserer Reise; 3h Fahrt im Mietauto), haben wir unsere Sachen ausgepackt und haben erstmal einen Power Nap gemacht. Das hat uns die Jetlag-App erlaubt! 🎉 Damit wir dann aber möglichst nicht zu lange rumliegen und so unser Jetlag verstärken, sind wir am Abend nochmals raus fürs Abendessen. Wir hatten ziemlich hunger (weil wir dank der Zeitverschiebung einfach zweimal ein kleines Frühstück bekommen hatten auf dem Flug). Also sind wir in ein richtiges türkisches Restaurant. Was für ein Einstieg!

Der Mietwagen wäre nicht nötig gewesen für den Nachhauseweg, wir hätten auch rollen können 🤔😂

Der kurze Roadtrip

Heute sind wir dann früh aufgestanden (mit dem leichten Jetlag ja easy), weil die Sonnenaufgangsstimmung einfach wunderbar ist in Kappadokien. Dann fuhren wir los von Uçhisar, dort ist unser Airbnb. Zuerst in Richtung Göreme. Das ist die Stadt, die man auf den Bildern sieht, wenn man «Kappadokien» googelt. Eine Stadt, mitten in den Felsen. Wunderschön sind aber auch die unbewohnten Teile. Dann sind wir einfach weitergefahren. Auf unserer Reise haben wir super Erfahrungen damit gemacht, am ersten Tag einfach mal loszufahren oder loszulaufen und die Gegend zu erkunden. Und wir wurden belohnt! Plötzlich waren wir auf einer Passstrasse und kamen zu einem wunderbaren Aussichtspunkt! Hier ein paar Fotos von unserer Ausfahrt:

Türkisch für Anfänger

Wir haben dann unterwegs auch schon unsere ersten Vokabeln gelernt. Wir probieren immer, zumindest «Hallo», «Danke» und «Tschüss» sagen zu können. Wir finden, es geht dabei um ein Mindestmass an Wertschätzung.

Hier also ein kurzer Kurs für alle, die mit uns lernen wollen:

  • Hallo: Merhaba (wird ausgesprochen wie «Meraba»)
  • Tschüss: Güle Güle (das konnten wir uns leicht merken 😉)
  • Danke: Teşekkür ederim (wird ausgesprochen wie «Tescheggür Ederem»)

Kaymaklı – die Stadt im Untergrund

In der Region Kappadokien gibt es knapp 200 Städte unter der Erde. Das wollten wir natürlich auch sehen und haben uns Kaymaklı angesehen. Das ist (sagte man uns) die älteste. Die Hethiter haben laut Legende etwa 3000 vor Christus mit dem Bau begonnen. Definitiv weiss man, dass spätestens 7-8 vor Christus die Phrygier die Stadt ausgebaut und irgendwann wieder verlassen haben. In römischer Zeit wurden sie von den urchristlichen Gemeinden ausgebaut, um Schutz vor der Verfolgung durch das römische Reich zu bieten. Auch später waren die Räume immer wieder Schutz für Flüchtende.

Die Stadt hat 8 Stockwerke unter dem Grund. Von oben sieht man kaum etwas:

Aber die Wege durch die Untergrund-Stadt sind ein richtiges Labyrinth! Die Gänge sind eng. Das ist absichtlich so gebaut, damit Eindringlinge (zum Beispiel die Römer, die die Christen vernichten wollten) nicht leicht vorwärtskommen würden oder schnell zurückgedrängt werden können.

Die Räume sind verwinkelt und eher klein. Hier ein Panoramabild in einem typischen Raum (Klick vergrössert das Bild):

Reisfelder und Affen – ein Abschied von Bali

Wie schnell kann ein Monat bitte vorbeigehen? Morgen packen wir unsere Rucksäcke und fahren nach Kuta (in die Nähe des Flughafens). Am Samstag verlassen wir Bali.

Wir waren nicht wirklich schockverliebt. Aber nach dem Schock waren wir dann doch etwas verliebt in Bali. Die Balinesen sind wunderbare Menschen. Und auch die Natur ist umwerfend. So haben wir, bevor wir gehen müssen, noch einmal die volle Ladung von Bali inhaliert 🥲

Gestern ging es also los nach Tegallalang. Dort sind die berühmten Reisfeld-Terassen. Wir fahren also hin, bei wunderbarem Wetter. Biegen mit unserem Roller in eine Strasse ab, in Richtung „Free Parking“. Plot Twist: Der kostenlose Parkplatz kostet 5000 Rupiah (umgerechnet rund 35 Rappen). Jetzt nur noch zum Eingang. Das Tor „official Entrance“ klingt eigentlich ganz gut. Nach 200 Metern geht der Weg nicht mehr weiter und endet im Gebüsch. Zweiter Versuch: Beim Schild „Trekking to the Rice Fields“ versuchen wir es nochmal, zahlen je 10’000 Rupiah um reinzukommen. Trekking war nicht gelogen, nur der Teil mit den Rice Fields stimmt nicht ganz. Wir fragen einen Einheimischen, wo man den nun wirklich zu den Reisfeldern komme. Er nennt uns das Restaurant, wir bedanken uns für seine (hoffentlich) Ehrlichkeit und geben ihm ein Trinkgeld. Das Restaurant offenbarte uns dann (natürlich nach Eintrittsticket) wirklich den Eingang zu den Rice Fields. Und nicht zu schlecht! Nach den mehreren Anläufen haben wir dann einen wunderbaren Vormittag verbracht und haben es sogar noch auf die obligatorischen Bali Swings geschafft!

Wer Ubud verlässt, ohne den Monkey Forest besucht zu haben, wird hier als „verrückt“ erklärt. Das wollten wir natürlich nicht und haben uns heute aufgemacht in den weltbekannten Park. Die Affen sind richtig zahm und eigentlich auch ungefährlich. Ausser, man schaut ihnen in die Augen. Das gilt als Kriegserklärung in Affensprache und das sollte man definitiv sein lassen. Gelegentlich machen die Affen auch gerne Jagd auf Taschen. Wir haben deshalb nur das Nötigste mitgenommen und sind verschont geblieben. 😅

Als wir nach dem Affenwald wieder zurück auf dem Roller sassen und an einem malerischen Reisfeld vorbeifuhren, kam dieses wohlbekannte Gefühl. Immer, wenn wir weiterreisen, ist man irgendwie wehmütig. Besonders, wenn man eine Weile geblieben ist. Die Zeit in Bali war wunderschön. Trotzdem freuen wir uns auf die nächste Destination.

So geht’s weiter

Am Samstag fliegen wir los, über Jakarta und Doha nach Ankara. Dort haben wir ein Mietauto gebucht und fahren in die Region Kappadokien. Dort erwarten uns türkische Höhlen-Häuser, Heissluftballons und nochmal eine ganz neue Kultur. Wir bleiben aber nur fünf Tage. Dann fliegen wir nach Portugal. Das letzte Land unserer Reise! In Portugal treffen wir dann die Familie von Simea. Wir campen nahe Porto und besuchen das WordCamp Europe (eine Konferenz, wichtig für unsere Arbeit). Dann geht’s noch zu dritt (mit Simea’s Schwester Corinne) eine Woche nach Peniche in Portugal. Am 12. Juni fliegen wir dann in die Schweiz zurück. So schnell sind fünf Monate vorbei!

Aber vorerst haben wir noch eine weite Reise vor uns. Und bestimmt noch das eine oder andere Abenteuer. Wir packen also unsere Rucksäcke, haben die Jetlag-App eingerichtet und freuen uns darauf, dass es noch nicht ganz vorbei ist. Und gleichzeitig freuen wir uns doch auch, dass wir uns langsam wieder der Schweiz nähern. Wir freuen uns auf euch alle 🖤